Samstag, 26. September 2009

Vietnam III (Saigon und Umgebung)

Saigon erlebten wir als eine laute und hektische Stadt, wo die „rush hour“ anscheinend nie endet und auch schon mal die Brote fliegen.



Auch wenn es eine Metropole mit 5,3 Mio. Ew. ist, wird auch hier wie`s aussieht, die eine Hälfte von der anderen bekocht.


Ein Muss in der Stadt ist wohl das Kriegsrestemuseum (Heißt wirklich so!). Obwohl es klar ist, dass die Darstellung der Gräueltaten einseitig ist, sind die Dokumente in Text und Bild bewegend, um nicht zu sagen schockierend. Alles in allem zeigt das Museum, wie sehr das vietnam.Volk für diesen Sieg hat leiden müssen. Fotos wollten wir euch und uns ersparen. Selbst beim Verlassen des Museums wird einem dieser Phyrussieg, bei dem das Land letztendlich mehr verloren als gewonnen hat, wieder einmal vor Augen geführt. Auf dem folgenden Bild sieht man links einen eroberten Hubschrauber der besiegten Amerikaner und rechts den Pepsi-Verkaufsstand.

Für uns kaum noch nachvollziehbar ist darüberhinaus das Anbieten des B52`s, den man auf fast allen Getränkekarten findet. Der B52-Bomber war für die massenhafte, flächendeckende Bombardierung, auch mit Agent Orange, verantwortlich.

Die schwarzen Punkte (Flächen) zeigen die Bombeneinschläge.
Konsequenz zeigt der Staat allerdings bei McDonald´s und Burger King. Davon gibt’s im ganzen Land kein einziges Lokal. Absurderweise darf aber KFC seine Hühner brutzeln. Wir haben dazu unsere eigene Theorie entwickelt. Ho Chi Minh sowie Harland D. Sanders, der Typ, welcher auf jedem KFC Lokal zu sehen ist, sehen sich doch wirklich ähnlich, oder?

Ihre Lieblingsfarbe ist offensichtlich rot, sie tragen beide komische Spitzbärte und sind beide im Tierkreiszeichen Tiger (1890) geboren. Bei so vielen Übereinstimmungen konnte die vietnamesische Regierung wohl nicht nein sagen!
Ein typischer Tagesausflug führt einen zu den berühmten Tunnels von Chu Chi, 60km westlich von Saigon. Dort wurde uns westlichen Touristen vor Augen geführt, warum die Amerikaner an diesen Tunnels gescheitert sind.. Zum einen gab es Fallen verschiedenster Art und Brutalität, zum anderen waren die für Vietnamesen „maßgeschneiderten“ Öffnungen bestens getarnt und auch zu klein. Fuer mich auf jeden Fall...

... fuer ihn nicht!


Weiter führte uns der Weg zum Heiligen Stuhl der „Cao Dai“.



Dort durften wir in dem farbenprächtigen Gotteshaus einem Gottesdienst beiwohnen. „Diese einzigartige Glaubensrichtung vereint weltliche und religiöse Philosophien aus Ost und West.“ lt. Lonley Planet.
Überdies besuchten wir eine Art Behinderten -Werkstätte des vietnam. Staates für Opfer des „Agent Orange“. . Es gab eine Vorführwerkstatt und natürlich auch einen riesigen Verkaufsraum, doch man wurde in keinster Weise zum Kauf genötigt. Wahrscheinlich haben wir deshalb eine wunderschöne Schale gekauft.

bis bald Hansi und Margit... dann mit Infos aus Cambodia!!!!




Dienstag, 22. September 2009

Saigon

Wir sind nun noch 3 Tage in Saigon, bevor es weiter geht nach Kambodscha. Das Kriegsmuseum macht einen doch sehr nachdenklich und zeigt einem, was dieses Land noch vor 35 Jahren durchgemacht hat. Ansonsten hat man auf der Reise durch Veitnam fast nichts mehr von dieser Kriegsvergangenheit gespürt. Morgen werden wir abschließend eine Tour zu den Tunnels des Vietnamkriegs machen.
Gestern haben wir uns schon mal das Visum für Laos besorgt. Obwohl das loatische Konsulat nicht mehr da war, wo es im Lonley Planet vermerkt ist, haben wir es nach einer kurzen Irrfahrt durch Saigon und Dank wortreicher Hilfe der "locals" letztendlich doch noch gefunden. Unserer geplanten Reiseroute von Kambodscha über die Mekongfälle nach Laos steht also nichts mehr im Wege. Bis zum 19.10. haben wir dann Zeit, um nach Bangkok zu kommen. Von dort fliegen wir nach Indien, Delhi.

In den nächsten 3 Wochen werden wir wohl nur noch sehr selten Kontakt zum Netz haben, umso mehr dafür wahrscheinlich zum Moskitonetz *gg*. Deshalb kann es schon sein, dass wir ein paar Wochen lang nichts mehr "bloggen".
So long,
H&M

Sonntag, 20. September 2009

Vietnam II (Hue - Hoian - Nha Trang)

Vietnam II (09.09.-21.09.09)
Weitere Begebenheiten, die uns so aufgefallen sind....
Hoi An – Nha Trang
Wir sind inzwischen schon an der südlichen Zentralküste von Vietnam und haben in den letzten Tagen die Planung für die nächsten 14 Tage konkretisiert. Zur Zeit befinden wir uns gerade noch in Nha Trang, einem schönen Badeort, an dem wir uns nun schon 7 Tage aufhalten. Morgen geht es mit einem sleeperbus bis Saigon mit voraussichtlich 10 Stunden Fahrzeit. Beim letzten Mal wurden aber aus 12 Stunden gleich 17 "....sleeperbus very special.... but cheap ….." (Fotos später bei den Impressionen!).

In einem der Reiseführer habe ich (Hansi) gelesen, dass Frauen, die im Jahr des (Wasser) – Büffels des Chinesischen Tierkreiszeichens geboren sind, bei Männern sehr begehrt sind, weil der Wasserbüffel für Fleiß und Genügsamkeit steht. Na ja, ob das jetzt noch so ist, hab ich mich gefragt und nicht weiter darüber nachgedacht.
Einige Tage später im Hotel in Hoi An: Die Chefin unseres Hotels ist schwanger und auf die Frage von Margit, wann es denn so weit sei, sagte sie uns der Termin wäre am 4. Januar. Aber sie hofft, dass das Baby noch in diesem Jahr auf die Welt kommt, denn nächstes Jahr sei das Jahr des Tigers und das will sie nicht für ihr Kind. Dieses Jahr sei das noch „the year of the cow“ und das sei besser. … und bei mir ist immer noch kein „Zehnerl“ gefallen. Ich hab mich nur gefragt, warum das ein Problem sei, denn meines Wissens ist das chinesische Neujahrsfest erst Ende Januar. Also hab ich mal kurz „Onkel Wiki“ gefragt. Richtig, das Jahr des Tigers beginnt erst am 14.02.10 und jetzt ist noch das Jahr des Wasserbüffels....




Das mit dem Wasserbüffel als guten Geburtsjahrgang ist also immer noch so. Aber warum sie den genauen Wechsel am 13/14 Februar ignoriert und sich so auf die Jahreszahl versteift, ist mir ein Rätsel!
Diese Wasserbüffel hier auf dem Bild sind wirklich die einzigen Hilfsmittel, die wir auf den Feldern gesehen haben. Ich habe gelesen, dass 70% der Vietnamesen vom Reisanbau leben... was wiederum die „Angst“ vor dem Tiger erklärt....
Woran merkt man, dass dieses Bild an einem asiatischen Strand entstanden ist?





... an den Reifen und Schwimmwesten, die als Schwimmhilfen dienen. V.a. die Reifen werden beim Baden relativ oft benutzt, nicht nur von Kindern. Tatsächlich können selbst viele erwachsene Asiaten nicht oder nur sehr schlecht schwimmen. Warum das so ist hat "Tante Google" auch nicht gewusst.


Hotelzimmer Hoi An 21.30 Uhr, die tropische Sonne ist schon lange untergegangen, wir lesen etwas und lassen den Tag ausklingen...... plötzlich ist Stromausfall, doch für uns kein Problem, wir haben ja McGyver mäßig alles dabei. Auf dem Foto Mrs. McGyver...






Hoi An ist überdiesbekannt für seine Schneidereien. Es gibt über 300, und die ganze Stadt ist so auf dieses Gewerbe eingestellt, dass sogar die Post jeden Tag von 6:30 – 21.00 Uhr geöffnet hat. Die Touristen aus Übersee schleppen ihr Zeug natürlich nicht mit, sondern lassen es zustellen. Für einen kommunistischen Staat nicht schlecht, oder?

Auch für uns war es natürlich interessant, sich etwas schneidern zu lassen. Ich (Hansi) habe mir 2 Jeans „klonen lassen“. Das bedeutet, du lässt deine Hose als Muster dort und holst die Kopie davon am nächsten Tag ab, zahlst dann noch 20 US $ und hast eine optimale Reisehose. Bei den beiden neuen Hemden wurde Maß genommen und sie waren auch am nächsten Tag fertig für 22 $ das Stück. Margit hat sich zwei Leinenhosen aus dem Katalog schneidern lassen und einen "Ao Dai", der ihr meiner Meinung nach sehr gut steht.

"Ich frag mich bloss, wann ich den zu Hause anziehen werde!"


Der Straßenverkehr ist aus unserer Sicht immer wieder ein interessantes Thema. Schwertransporte mit Überbreite sind hier kein Problem....


Bei deutschen Führerscheinprüfungen gibt es ja immer auch die bekannten Fotos mit Straßenszenen und dann die Frage „Wer darf zu erst fahren?“ In Vietnam müsste so ein Foto der Ehrlichkeit halber dann so aussehen....


Frage 1: Wer darf als 76. fahren?

Dieses Foto haben wir aus unserem Hotelzimmer in Hue aufgenommen – besser als jedes Fernsehprogramm, da kann man stundenlang zuschauen!

Apropos Fernsehen.... die Vietnamesen haben Anfang September die gesamte Asien- Meisterschaft der Damen komplett übertragen. Das bedeutete jeden Tag gut 8 Stunden Volleyball im TV. Bis man in Deutschland 8 Stunden sehen kann vergeht eine ganze Olympiade.

Beweisfoto....

Noch etwas, das in Vietnam geht und bei uns offensichtlich nicht nicht möglich ist:
Ampeln mit "countdown"





Bis zum nächsten Eintrag eine schöne Zeit.... H&M

Donnerstag, 10. September 2009

Vietnam I (Hanoi - Halong Bucht - Hue)

Vietnam Teil I (01.09.-08.09.09 )


Mehr als 10 bemerkenswerte Dinge bzw. unbeantwortete Fragen zwischen Hanoi und Hue (Zentralvietnam):

Vietnam erscheint in manchen Punkten nicht typisch asiatisch. Es herrscht Rechtsverkehr (auch wenn´s auf dem Foto unten nur schwer zu erkennen ist), und man hört zum Teil jede Viertelstunde die Glocken vom Dom schlagen.



Wie überquert man eine solche Straße?
Mit der Methode, einfach loszugehen: Die Mofa- und Fahrradfahrer weichen schon aus. Der unbeirrte Fußgänger bildet einen guten Bezugspunkt und so können alle im fließenden Verkehr dem „Hindernis Fußgänger“ ausweichen. FUNKTIONIERT tatsächlich, selbst auf Kreuzungen!!! Wir sind inzwischen überzeugt davon, dass es deshalb kaum Stau in den hoch frequentierten Stadtstraßen im Land mit auffallend wenigen Ampeln gibt, weil sich die vielen Mofas so verhalten wie Ameisen – jeder fädelt irgendwie in den fließenden Verkehr ein.




In der St. – Josephs Kathedrale saßen im Gegensatz zu unseren Kirchen die Männer links und die Frauen rechts, wobei die (alten) Männer ganz klar in der Überzahl waren und auch noch gesungen haben, und zwar ausschließlich.





In Vietnam kann man alle Zeichen im Gegensatz zu anderen asiatischen Ländern lesen. Angeblich wurde die Schrift von französischen Missionaren entwickelt.





Wasserpuppen-Theater, in Hanoi angeblich am beeindruckendsten: Diese Theaterform hat in Vietnam eine über 1000-jährige Tradition, doch an manchen Stellen der fast einstündigen Vorführung fühlte ich (Hansi) mich an „...und das Lamm schrie Hurzz!!!!“ erinnert. Mir fehlt da der intellektuelle Zugang; mir übrigens auch(Margit). Es war eben eine Aneinanderreihung verschiedener kurzer Begebenheiten, wie z.B. „Drachen spielen mit Ball“, „Reisernte“, „Vogeltanz“ etc. Trotzdem war die Art der Spielweise sehr interessant, denn die Akteure standen hinter einem Vorhang im Wasser und führten ihre Figuren an langen Stäben unter Wasser.






Beim Personen-Transport ist das Mofa / Moped sicher mit Abstand die Nummer 1. Wenn sich alle ein wenig mehr anstrengen würden, könnte wohl auch der Gütertransport per Mofa / Moped die Nr. 1 werden. Vorbilder gibt´s genügend...









... der Bierfahrer ist da!




...zumindestens seine Sicht nach rechts ist nicht eingeschränkt!




In Hanoi sind viele Millionäre – wir jetzt auch, yippie – denn der Vietnamesische Dong ist wohl die wertloseste Währung der Welt. Wir haben bei der Citi Bank gestern 8 Millionen Dong abgehoben. (1 Euro = ca. 24.000 Dong)







"Coffee with milk, please!" Was bekommt man hier? Entweder einen schwarzen Kaffee mit kleinem Milchglas daneben, der sogar am Tisch frisch gebrüht wird, oder ….tiefschwarzen Mokka in riesiger, fast leerer Tasse. Auf die Bitte nach Milch wurde in die Tasse gezeigt mit den Worten „It`s inside“. Kaum war umgerührt, färbte sich das Ganze in eine braune dickflüssige Brühe und schmeckte nach 5 Stück Zucker. Sie verwenden beim original vietnam. Kaffee gesüßte Kondensmilch. Lecker :-(







Typisch für Vietnam ist es auch, dass sich scheinbar das ganze Leben auf den Gehsteigen abspielt. Verkauf, Körperpflege, Essen, Kochen, … nur zum Schlafen verschwinden sie kurz in ihre kleinen Wohnungen und Häuser. Selbst einige „In Lokale“ der vietnamesischen Jugend Hanois haben nur winzige Hocker, die am Abend einfach auf den Gehsteig gestellt werden. Dort sitzen sie dann gemütlich und beengt beisammen, knacken Sonnenblumenkerne und trinken etwas. Die größten Konkurrenten auf den Gehsteigen sind die parkenden Mofas.






Beim Warenangebot scheint vieles z.T. beinahe schon straßenzugweise getrennt zu sein.Wir haben sogar eine „Pampers Straße“ entdeckt, in der es vor allem Windeln, Babynahrung und Spielsachen gibt, und zwar in einem Geschäft nach dem anderen. Den besten Anblick hat aber eindeutig die „Baumaschinen- und Motorenstraße“ abgegeben: Hier kriegt jeder sein Fett ab. Das Fett wurde trapiert wie man es vom Gewürzmarkt in Marrakesch kennt.








Es heißt immer alle Vietnamesen sind so fleißig, doch diese beiden Bilder sprechen wohl für sich:



Nur Frauen tragen diese Körbe, ...










.... und Männer "bewachen" Motorräder!!??




Für alle, die schon immer wissen wollten, was Hansi oft beim Volleyballspielen als Schlachtruf schreit, hier die Antwort: „ HO CHI MINH“. In diesem Mausoleum in Hanoi ist er aufgebahrt. Leider ist der einbalsamierte Leichnam gerade in Russland beim „Aufpolieren“ und die Grabstätte leider zur Zeit geschlossen.








Volksrepublik Vietnam: 3-monatiges Visum für 100 €, Wachmänner am Mausoleum, rote Fahne mit Stern, Polizisten in hellgrünen Kampfuniformen, wie man sie sonst nur bei Mao vermuten würde... that´s it! Mehr an Kommunismus erlebt man als Tourist nicht. Wer die DDR noch erlebt hat, weiß was ich (Hansi) „vermisse“: Überbordende Bürokratie, nichts zu kaufen, Kontrolle überall usw... nichts von alldem und trotzdem formell noch immer stramm kommunistisch!
Überall kann man den real existierenden Kapitalismus erleben. Jeder versucht etwas zu verkaufen, jeder will seinen Schnitt machen. Qualitätskontrolle und Markenschutz sind wohl absolute Fremdwörter. Diese Widersprüche zeigen sich meiner Meinung nach in den beiden folgenden Bildern.






Hier treffen Welten aufeinander: Stechschritt in Militäruniform und konsumorientierte Lockerheit, doch beide berühren sich nicht und tun sich nichts.


Diese Bild könnte meiner Meinung nach fast genauso 2009 auch in Berlin entstanden sein, in einem nicht ganz ernst gemeinten „Ostalgie-Lokal“. Aber nein, Hanoi ist der Standort für diese sicherlich auch nicht ganz ernst gemeinte Huldigung an den Kommunismus. Auch hier berühren sich die beiden Welten nicht wirklich. Jede Seite benutzt die andere bestenfalls für ihre Interessen.

Die Ha Long Bucht ist wirklich so beeindruckend wie es die Bilder vermuten lassen. Die immense Anzahl an Booten verliert sich fast in dem riesigen Areal mit mehr als 3000 Inseln(siehe auch bei Impressionen). Wir haben eine 2-Tages Tour gemacht und sind mit einer kleinen internationalen Gruppe durch die Bucht getuckert; Kajaktour, Tropfsteinhöhlenbesichtigung, Baden und Faulenzen auf dem Sonnendeck, ausgezeichnetes landestypisches Essen...inklusive. Das war für unsere Verhältnisse echt luxuriös.













Keine Sorge, niemand braucht neidisch sein, denn so sah unsere Unterkunft in Hanoi aus:

Unser Klo :




Unsere Dusche:






Unser Bad !!!






Warum gibt es in Asien fast keine Männer mit Schnauzbart? Wir haben`s noch nicht herausgefunden. Liegt es an der Hitze, der Luftfeuchtigkeit, dem vielen Regen? Gestern hat es in Hue übrigens 120 l/qm geregnet. Das war unser erster trop. Regen seit Beginn unserer Reise. Es war wirklich eine willkommene Abkühlung.